Vitrifzierung
Die Vitrifizierung ist eine fortgeschrittene Technik zur Zelleinfrierung. Sie erbringt zurzeit die besten Ergebnisse und sollte die ausgewählte Methode sein, wenn es um schnelles Einfrieren geht. Es ermöglicht das Einfrieren von Eizellen und Embryonen und garantiert sogleich die Überlebenschance von 80% der Embryonen, die aufgetaut werden.
Diese Technik ermöglicht es zum Beispiel Krebspatientinnen, die sich durch die Behandlung in der Menopause befinden, ihre Fruchtbarkeit durch das Vitrifizieren ihrer Eizellen zu bewahren.
Und es bietet auch Frauen die Möglichkeit, bis zum passenden Moment zu warten, bis sie beruflich angekommen oder auch den richtigen Partner gefunden haben (Social freezing).
Social freezing
Die Frauen heutzutage stecken in einem Dilemma: sollen sie in ihren Zwanzigern ein Kind bekommen, wenn ihre Fruchtbarkeit am größten ist, dafür aber die Karriere oder auch die Partnerschaft möglicherweise noch nicht gefestigt ist? Oder sollen sie sich zuerst im Beruf etablieren, sich etwas aufbauen und dann an die Familienplanung denken? Immer mehr Frauen entscheiden sich für die zweite Variante.
Auch fühlen sich Frauen heutzutage jünger. Doch der Körper unterliegt nach wie vor dem Alterungsprozess und ab 35 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit und damit die Eizellqualität deutlich ab.
Beim Social freezing können Sie sich Ihre Eizellen in jungen Jahren entnehmen und einfrieren lassen. Es ist eine große Absicherung für den Zeitpunkt, wenn die eigene natürliche Fruchtbarkeit nachlässt. Somit können Sie Ihr Zeitfenster vergrößern und selbst den „richtigen“ Zeitpunkt bestimmen, wenn zunächst die Karriere vorangetrieben werden soll oder der richtige Partner fehlt.
Der Ablauf ist ähnlich wie bei einer Kinderwunschbehandlung: Die Patientin wird zunächst hormonell so stimuliert, dass innerhalb eines Zyklus mehrere Eizellen heranwachsen. Die Eizellen werden dann unter kurzer Vollnarkose entnommen und unbefruchtet eingefroren. Um später gute Chancen auf eine Befruchtung zu haben, sollten mindestens 15, besser noch 20, gesunde Eizellen konserviert werden.
Die Kosten dafür werden allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen.
Assisted Hatching (Schlüpfhilfe)
Die Embryonen sind von einer Hülle (Zona pellucida) umgeben. Im Laufe der normalen Embryonalentwicklung „schlüpft“ der Embryo aus dieser Hülle heraus, um sich in die Gebärmutterschleimhaut einzunisten. Eine der Ursachen für die ungewollte Kinderlosigkeit kann darin bestehen, dass dieser Schlüpfvorgang gestört ist, da die Eihülle durch erhöhtes mütterliches Alter verhärtet ist. Der natürliche Schlüpfvorgang kann durch die Anwendung des assisted hatching (englisch: anritzen, schlitzen) unterstützt werden. Damit soll das Schlüpfen des Embryos unterstützt werden.
Blastozystenkultur
Durch Kultivierung Ihrer befruchteten Eizellen bis in das Entwicklungsstadium der Blastozyste (Tag 5) versucht man die Embryonen mit der besten Einnistungsfähigkeit zu identifizieren. Es ist bekannt, dass bis zu 50% der frühen Embryonen das Blastozystenstadium gar nicht erst erreichen. Durch Einsetzen einer Blastozystenkultur, wird deshalb eine höhere Einnistungsrate erwartet und die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen sich.
TESE
In manchen Fällen (z.B. bei einem Verschluss der Samenleiter) finden sich im Ejakulat überhaupt keine Spermien. Trotzdem ist es möglich, Spermien direkt aus dem Hoden zu gewinnen. Dies bezeichnet man als TESE (testikuläre Spermienextraktion). Dabei kann in einer kleinen, ambulanten Operation Gewebe entnommen, die zumeist Spermien enthalten. Die Proben werden eingefroren, damit die enthaltenen Spermien dann für eine ICSI zur Verfügung stehen.